Umsetzung energetisches Quartierskonzept
Umweltministerin Ulrike Höfken unterzeichnete im April 2019 die Förderbescheide zur Erarbeitung und Umsetzung eines energetischen Quartierskonzepts in der Ortsgemeinde Hochspeyer. Dieses soll von einer Vollzeitkraft für drei Jahre begleitet werden.
Als Quartier wurden in Hochspeyer die Durchgangsstraßen plus ein oder zwei Nebenstraßen definiert. Das gibt uns die Möglichkeit, einige der Verkehrsprobleme anzugehen, den Bau eines Nahwärmenetzes zu prüfen und den Großteil des älteren Gebäudebestandes von Hochspeyer zu begutachten, sodass auch im Bereich Gebäudesanierung einiges untersucht und angeregt werden kann. Das Land fördert das Gesamtvorhaben in Höhe von 250.000 EUR mit 75.000 EUR, die KfW beteiligt sich mit einem Zuschuss von 162.500 EUR, die Ortsgemeinde trägt somit einen Eigenanteil von 12.500 EUR.
Mit dem Quartiersanierungskonzept können insbesondere demographische und soziale Aspekte im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Reduktion des Ausstoßes von Treibhaus-gasen untersucht werden. Eine strukturierte Bürgerbeteiligung ist ebenfalls Teil des Projektes. Wir alle hoffen auf rege Beteiligung.
Die Antragstellung wurde vom ehrenamtlichen Klimaschutz-Manager unserer Ortsgemeinde, Herrn Jochen Marwede, maßgeblich vorangetrieben. Er ist froh, dass er jetzt mit dem/der Sanierungsmanager/in professionellen Beistand bekommt. „Das Ehrenamt stößt irgendwann zwangsläufig an seine Grenzen“ so Jochen Marwede, „deshalb freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Sanierungsmanagement.“
Auch ich bin dankbar für die Unterstützung, die Hochspeyer durch diese Maßnahme erfährt, denn ohne die Zusatzförderung durch das Land hätten wir, als finanzschwache Gemeinde, ein solches Projekt niemals durchführen können.
Offizielle Gründungsfeier der Wendeware AG bei Familie Marwede und Verleihung der Klimaschutzplakette „H.ausgezeichnet“
Im März 2019 gründete sich die Wendeware AG mit Sitz im BIC in Kaiserslautern. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet Software für die Energiewende. Ein vom Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik entwickeltes, herstellerunabhängiges Energiemanagementsystem sammelt dabei Energiedaten und stellt diese auf einer Plattform visuell dar. Anwendungen sind u.a. die optimale Steuerung von Batteriespeichern, das bedarfsgerechte Laden von Elektrofahrzeugen oder die optimale Steuerung von größeren Verbrauchern, wie zum Beispiel von Wärmepumpen. So können lokal erzeugte Energien optimal genutzt, Netzengpässe entschärft und Systemdienstleistungen geliefert werden. Das System arbeitet sowohl in einzelnen Gebäuden, als auch über mehrere Liegenschaften hinweg.
Jochen Marwede, Vorstand der Wendeware AG, sieht, dass die Energiewende in eine neue Phase geht. "Wir müssen neue Wege gehen, um sie mit der bestmöglichen Technologie voranzubringen. Wo wir auch hinschauen zeigen sich neue sinnvolle Anwendungen von umfassender Datenerfassung und intelligenter Steuerung.“
Im Rahmen der offiziellen Gründungsfeier der Wendeware AG bei Familie Marwede erhielt sie auch die Klimaschutzplakette „H.ausgezeichnet“ für ihr privates Wohnhaus im Springental. Diese Auszeichnung verleiht die Energieagentur Rheinland-Pfalz an Bauherren besonders hochenergieeffizienter Wohn- und Nichtwohngebäude. Das Haus von Familie Marwede produziert im Jahr fast dreimal so viel Energie, wie für Haushaltsstrom, Warmwasser, Heizung und 15 000 km pro Jahr mit dem Elektroauto benötigt wird. Selbstverständlich werden die Energieflüsse im Haus mit Hilfe der Software der Wendeware AG optimiert.
Weitere Infos unter: https://www.itwm.fraunhofer.de/de/presse-publikationen/presseinformationen/2019/2019_09_05_wendeware-gruendung-software-energiewende.html
Hans-Norbert Anspach, Ortsbürgermeister